AutorIn: 'Sebastian Friedrich' - 33 Artikel gefunden.
5. November 2012 | Sebastian Friedrich
Am 30. Oktober erhielt der Sozialpädagoge und Publizist Sebastian Friedrich den mit 1000 Euro dotierten Gräfin-von der Schulenburg-Preis für seine Abschlussarbeit „Auf der Suche nach Neukölln. Die Konstruktion eines ‚Problembezirks‘“. Die Arbeit, entstanden an der Evangelischen Hochschule Berlin, untersucht das in den Medien dominante Bild des Berliner Stadtteils Neukölln. Friedrich analysiert darin die Stereotypen und Ideologien, die hinter der Deutung Neuköllns als "Problembezirk" stehen. annotazioni.de dokumentiert im Folgenden seinen Kurzvortrag, den er anlässlich der Nominierung für den Preis am 30. Oktober in Berlin hielt. ▸Weiterlesen
Rezension
10. Oktober 2012 | Sebastian Friedrich
Deutschland wurde zwar nicht Europameister, feiert aber seit Jahren "Exportweltmeisterschaften" oder zumindest den Vize-Titel, "Rettungsschirme" sollen aufgespannt und "Schuldenbremsen" eingerichtet werden. Allseits herrscht Angst vor "Steuerlawinen" und einem "Reformstau am Arbeitsmarkt" und Ablehnung von Menschen in der "sozialen Hängematte" mit "Vollkasko-Mentalität". Was haben die genannten Begriffe und Sprachbilder miteinander zu tun? Sie sind allesamt gängige Metaphern, durch die bestimmtes Wissen vermittelt wird. ▸Weiterlesen
17. April 2012 | Sebastian Friedrich, Selma Haupt
Seit Jahren ist in Bezug auf das Thema Migration ein Schlagwort vorherrschend: Integration [1]. Die herrschende Rede und Politik von Integration imaginiert (Post-)Migrant_innen als „Andere“, die durch kulturelle, ökonomische, sprachliche und identitäre Anpassung in das Vorherrschende eingegliedert werden müssen. Geprägt ist das Integrationsdispositiv durch repressive Maßnahmen wie die Teilnahmepflicht an Integrationskursen, Einbürgerungstests, Ideen von „Integrationsvereinbarungen“ oder „Integrationslotsen“. Die Wirksamkeit von „Integration“ begründet sich in Gesetzen, öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussionen oder in konkreten Handlungen. Gerade die scheinbare Unbestimmtheit von Integration als ein Begriff, unter dem alle Themen gefasst werden, die um Migration kreisen, begründet seinen Erfolg. Der Begriff setzt Verbindungen zwischen Themenkomplexen, die zuvor gar nicht oder kaum diskursiv verbunden wurden, wie etwa bei der Verbindung von Islam, Emanzipation und Terrorismus. Als hegemonial erweist sich dabei die Verknüpfung des Integrationsbegriffs mit negativ konnotierten Begriffen, die einerseits Renitenz („I-Verweigerung“, „I-Unwilligkeit“), andererseits Defizite („I-Unfähigkeit“, „I-Defizit“) der „Anderen“ bezeichnen (vgl. Mecheril 2011: 50). ▸Weiterlesen