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miese-jobs.de Nachrichtenüberblick 15/2016
26. Juli 2016 | Markus Krüsemann
Miese Jobs gibt es jede Menge - sei es in Leiharbeit, Werkvertrags-Konstruktionen, Minijobs, befristeten Beschäftigungsverhältnissen, Teilzeitjobs und im Niedriglohnbereich. Wir veröffentlichen in der Regel alle 14 Tage einen Überblick über Nachrichten und Berichte zu unsicheren und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen. Das Topthema dieser Ausgabe: atypische Beschäftigung.
Die nächste Ausgabe dieses Nachrichtenüberblicks erscheint erst wieder nach der Sommerpause, und zwar am Dienstag, dem 27.09.2016.
1] TOPTHEMA: ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG
In einer scheinbar aus den Fugen geratenen Welt mag es wohl wichtigere Themen als schlecht entlohnte und prekäre Beschäftigung geben, und so gerät ein unhaltbarer Zustand am Arbeitsmarkt schnell aus dem Blickwinkel aktueller Berichterstattung. Das Thema atypische Beschäftigung hat sich damit natürlich nicht erledigt. Gut, dass unter anderem das Statistische Bundesamt das Thema regelmäßig in Erinnerung bringt.
Die vom Amt jährlich präsentierten Zahlen zur Entwicklung der atypischen Beschäftigung zeigen für 2015 wieder mal keine Trendwende. Die Zahl der atypisch Beschäftigten ist - ebenso wie die der Vollzeiterwerbstätigen - wieder ganz leicht angestiegen. Damit bleibt weiterhin ein Fünftel der sogenannten Kernerwerbstätigen atypisch beschäftigt. Komisch, dass bei den meisten Medien nur das Wachstum der Normalarbeit agekommen ist - bis auf einige Ausnahmen. Doch lesen Sie selbst...
Arbeitsmarkt bleibt tief gespalten
Für die Linke in Mecklenburg-Vorpommern bleibt der Arbeitsmarkt in Deutschland trotz einer leichten Zunahme der sogenannten Normalarbeitsverhältnisse gespalten. Gut zwei Drittel der Erwerbstätigen sind dem Statistischen Bundesamt zufolge in solchen Beschäftigungsverhältnissen.
Die anderen Erwerbstätigen - wenn nicht selbstständig oder mithelfende Familienmitglieder - sind atypisch beschäftigt. Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag, Henning Foerster, wies darauf hin, dass die Zunahme der Normalbeschäftigung vor allem auf mehr Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen ist.
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Quelle: Welt online vom 24.07.2016
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Die gute Arbeit boomt wieder
Hierzulande entstehen kaum noch zusätzliche atypische Jobs, sondern fast nur noch vergleichsweise sichere Normalarbeitsverhältnisse.
Nach zehn schlechten Jahren seit Mitte der 90er-Jahre boomt das Normalarbeitsverhältnis seit einer Dekade wieder. Ein Auslaufmodell ist es beileibe nicht.
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Quelle: Badische Zeitung online vom 21.07.2016
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Trotz steigender Erwerbszahlen auch 2015 keine Wende in Sicht
Das Statistische Bundesamt hat weitere Ergebnisse des Mikrozensus zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit 2015 vorgelegt. Danach hat die atypische Beschäftigung 2015 wieder etwas zugenommen. Bedingt durch das Wachstum bei den Normalarbeitsverhältnissen blieb ihr Anteil an den Kernerwerbstätigen aber nahezu konstant.
Nach den jetzt vorgelegten Ergebnissen des Mikrozensus 2015 ist die Zahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse wieder ganz leicht gestiegen, von 7,51 Millionen im Jahr 2014 auf 7,53 Millionen in 2015, ein allerdings kaum bedeutsames Plus von 0,4 Prozent. Da sich die Zahl der Erwerbstätigen in Normalarbeitsverhältnissen gleichzeitig um 1,3 Prozent erhöhte, sank zumindest der Anteil atypisch Beschäftigter von 20,9 auf 20,8 Prozent.
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Quelle: miese-Jobs.de vom 21.07.2016
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Prekäre Beschäftigung bleibt ein Problem für Frauen und Ausländer
Es sind Frauen und Ausländer, die besonders häufig weniger als 20 Stunden in der Woche arbeiten. Es sind Frauen und Ausländer, die öfter als andere nur einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen.
Fast ein Drittel der erwerbstätigen Frauen sind in diesen atypischen Jobs beschäftigt (...). Prekäre Beschäftigung ist zudem ein nicht-deutsches Problem. Der Anteil der Ausländer unter den atypisch Beschäftigten ist überproportional groß.
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Quelle: RP online vom 20.07.2016
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Trend zu Teilzeit: In Deutschland steigt die Zahl regulärer Jobs
Unbefristet, sozialversicherungspflichtig, mehr als 20 Stunden: Die Zahl sogenannter Normalarbeitsverhältnisse in Deutschland steigt. Das liegt vor allem an einem Trend zu Teilzeitjobs.
Allerdings legte im vergangenen Jahr auch die Zahl der sogenannten atypisch Beschäftigten leicht zu - um 28.000 auf 7,5 Millionen. Als atypisch werden Erwerbstätige bezeichnet, die befristet angestellt sind, maximal 20 Wochenstunden in Teilzeit arbeiten, geringfügig beschäftigt sind oder in Zeitarbeit tätig sind.
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Quelle: Spiegel online vom 20.07.2016
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Nahezu jeder vierte Erwerbstätige in NRW arbeitet in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis
In Nordrhein-Westfalen waren im Jahr 2015 über fünf Millionen der 7,5 Millionen Kernerwerbstätigen in einem „Normalarbeitsverhältnis“ beschäftigt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, standen daneben 1,7 Millionen Erwerbstätige (22,8 Prozent) in einem sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnis.
Die Zahl der atypischen Beschäftigten hat sich zwischen 1991 und 2015 fast verdoppelt. Die Zahl der Arbeitnehmer in einem Normalarbeitsverhältnis sank im selben Zeitraum um 6,4 Prozent.
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Quelle: Pressemitteilung des statistischen Landesamtes vom 20.07.2016
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Zahl der regulären Jobs steigt
In Deutschland sind im vergangenen Jahr 317 000 zusätzliche reguläre Jobs entstanden, teilte das Statistische Bundesamt mit. (...) Hauptgrund ist erneut der Anstieg der Beschäftigten mit einem Teilzeitjob von mehr als 20 Stunden.
Nach der Definition der Statistiker arbeiten 68,7 Prozent der Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen und 20,8 Prozent in so genannten atypischen Jobs.
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Quelle: FR online vom 20.07.2016
2] WEITERE MELDUNGEN
Abstieg der Jungen
Der Mehrheit junger Lohnabhängiger wird es wirtschaftlich schlechter gehen als ihren Eltern. (...) In Deutschland sorge dafür prekäre Beschäftigung, in die Betroffene mittels Hartz-IV-Sanktionen hineingepresst würden. Zu diesem Ergebnis kommt die global tätige US-amerikanische Unternehmensberatung McKinsey
Anfang der 2000er Jahre hatte McKinsey den Sozialabbau in Deutschland mit vorangetrieben. Die Juristin und Professorin (...) Helga Spindler, bezeichnete die Unternehmensberater in einem Bericht von 2012 als die »Ghostwriter der Hartz-IV-Kommission«.
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Quelle: junge Welt online vom 25.07.2016
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Leiharbeitsreform wesentlich entschärft
Nach heftigen Diskussionen und mehrfachen Änderungen wurde kurz vor der Sommerpause vom Bundeskabinett ein Gesetzesentwurf zur Reform der Leiharbeit verabschiedet. Dieser enthält aus Sicht der Arbeitgeber noch einmal wesentliche Entschärfungen.
Die Höchstüberlassungsdauer für Leiharbeitnehmer soll mit 18 Monaten kommen. (...) Die Zählung der Einsatzzeit beginnt aber immer wieder neu, wenn eine Unterbrechung des Einsatzes von drei Monaten vorliegt. Wie lange ein Leiharbeitnehmer insgesamt auf einem Arbeitsplatz eingesetzt wird, ist zukünftig egal.
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Quelle: Human Resources Manager online vom 25.07.2016
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Daimler-Betriebsrat will bei Verträgen mehr mitreden
Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht startet einen neuen Anlauf für mehr Mitspracherecht und Transparenz bei der Vergabe von Werkverträgen.
«Ich verlasse mich in dieser Frage nicht mehr auf den Gesetzgeber», sagte Brecht der Deutschen Presse-Agentur. «Wir müssen uns jetzt erneut mit der Frage beschäftigten, inwieweit wir Einfluss nehmen können.»
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Quelle: Reutlinger General-Anzeiger online vom 24.07.2016
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Zeitarbeitsfirmen vermitteln Erzieher
Zeitarbeiter sind billiger und das Unternehmen muss sich nicht langfristig binden. Doch sind Zeitarbeiter in Kindertagesstätten an der richtigen Stelle? (...) Der GEW-Bundesverband beobachtet seit einiger Zeit, dass gerade Kitas im Westen Deutschlands mit günstigeren Zeitarbeitskräften Engpässe überbrücken.
Im Thüringer Bildungsministerium hat man wenig Verständnis für diese Praxis. In einer schriftlichen Stellungnahme für MDR AKTUELL heißt es, es gebe keinen nachvollziehbaren Grund, der den Einsatz von Erziehrinnen auf Zeit rechtfertige.
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Quelle: MDR.de vom 23.07.2016
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Mindestlohn-Hotline: Immer noch 400 Anrufe pro Woche
Fragen zu Mindestlohn und Praktika werden bei der Mindestlohn-Hotline des Bundesarbeitsministeriums aktuell besonders häufig gestellt. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell besuchte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Call-Centers.
Die MitarbeiterInnen des „Bürgertelefons“ berichteten über die Abläufe der Hotline und über die häufigsten Mindestlohn-Anfragen.
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Quelle: DGB.de vom 22.07.2016
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Warum hunderte Lehrer in den Sommerferien kein Geld bekommen
Wer als Lehrer einen befristeten Vertrag hat, läuft Gefahr, die Sommerferien nicht bezahlt zu bekommen - wenn die Gesamtlaufzeit des Vertrags kürzer ist als 39 Wochen. Geregelt wird das in einem Erlass des Kultusministeriums aus dem Jahr 2009.
Das Ministerium schätzt, dass 300 bis 500 Lehrkräfte in Hessen eine solche finanziellen Lücken haben - insgesamt gäbe es rund 3.000 befristete Verträge.
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Quelle: Hessenschau.de vom 21.07.2016
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CSU will Steuerentlastung für Geringverdiener
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) fordert angesichts sprudelnder Steuereinnahmen und gesunkener Zinsausgaben des Staates eine Steuerentlastung unterer und mittlerer Einkommen.
Die mit dem Einkommen ebenfalls wachsende Steuerbelastung will er abflachen: Dazu solle der Eckwert von 23,97 Prozent im Einkommensteuertarif erst ab 16.250 Euro statt wie bisher ab 13.669 Euro greifen.
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Quelle: FAZ.net vom 21.07.2016
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IG BAU warnt vor Lücken bei Mindestlohnkontrolle
Nach Einschätzung des Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft, Robert Feiger, verlieren Zoll-Kontrolleure seit Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro die höheren Branchen-Mindestlöhne aus den Augen und prüfen kleine Firmen zu selten.
„Vier Millionen Beschäftigte mit gesetzlichem Mindestlohn und fast fünf Millionen mit Branchen-Mindestlöhnen – wie soll die Finanzkontrolle Schwarzarbeit mit ihren 6700 Bediensteten ein solches Volumen schaffen?“, sagte Feiger.
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Quelle: Neue OZ online vom 21.07.2016
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Nonstop Leiharbeit - auch im Jahr 2015
Die Zahlen zur Entwicklung der Leiharbeit in der zweiten Jahreshälfte 2015 liegen vor. Sie künden von einem stabilen Aufwärtstrend. Damit hat das seit 2014 zu beobachtende neuerlich starke Wachstum bei der Leiharbeit auch 2015 angehalten. Ein Ende ist nicht in Sicht - auch weil Regierung und Wirtschaft daran kein Interesse haben.
950.644 Personen waren Ende Dezember 2015 als Leiharbeiter/innen beschäftigt, so lautet eine der heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichten Zahlen aus der aktuellen Arbeitnehmerüberlassungsstatistik. Im Dezember 2014 lag die Zahl noch bei gut 883.000.
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Quelle: miese-Jobs.de vom 20.07.2016
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Wohneigentum ist für viele junge Deutsche unerreichbar
Die ohnehin schon relativ geringe Eigentumsquote werde somit zunehmend getragen von älteren Haushalten. (...) Bei jüngeren hingegen sei die Wohneigentumsbildung rückläufig. Sie haben es zunehmend schwer, eine eigene Wohnung zu kaufen.
Zudem sind Arbeitsmarkt-Einsteiger häufiger als früher befristet beschäftigt oder verdienen generell zu wenig und fallen als Kaufkandidaten von vornherein aus. Zum Zuge kommen dagegen kapitalstarke Käufer.
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Quelle: Welt online vom 19.07.2016
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300 Euro für Teilzeit-Eltern
Manuela Schwesig (SPD) hat (...) Details zu ihrem Vorschlag einer Familienarbeitszeit vorgestellt. Demnach sollen alle Elternpaare, bei denen beide ihre Wochenarbeitszeit auf 28 bis 36 Stunden reduzieren, 300 Euro pro Monat an Unterstützung bekommen.
Schwesig begründete ihr Modell mit dem Wunsch vieler junger Elternpaare nach Zeit für die Familie und ihrem gleichzeitigen Willen, berufstätig zu bleiben. Schwesig sagte, Bedingung für das Modell sei, dass die Arbeit jedes Einzelnen existenzsichernd bleibe.
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Quelle: Welt online vom 19.07.2016
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Abgaben sparen mit Nebenjobs
Nach Feierabend gleich weiter zum zweiten Job – für 57 000 Menschen oder jeden zehnten Beschäftigten in Unterfranken ist das Realität. Zu rund 90 Prozent bessern sich die Mehrfachjobber ihr Gehalt mit einem Minijob auf 450-Euro-Basis auf.
Seit 2004 ist die Zahl der Mehrfachbeschäftigten in Unterfranken um knapp 60 Prozent gestiegen, zeigt eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit. Bundesweit ist die Zahl der Mehrfachbeschäftigten sogar noch stärker gestiegen.
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Quelle: Main Post online vom 18.07.2016
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Deutschlandkarte Teilzeitarbeit
Eigentlich ist Teilzeit eine tolle Idee. Arbeiten Frau und Mann in einer Beziehung je nur zur Hälfte, können sie sich Haushalt und Kinderbetreuung ganz gerecht teilen und haben trotzdem noch ein volles Einkommen. Die Sache ist nur: Es sind meist nur die Frauen, die in Teilzeit arbeiten.
Aber nicht nur zwischen den Geschlechtern ist die Teilzeit ungleich verteilt, sondern auch zwischen den Regionen. Am kleinsten sind die Quoten in Wolfsburg, Emden und Ingolstadt.
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Quelle: Zeit online vom 18.07.2016
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Saarland: Ab 2017 Erhöhung des Mindestlohns
Ab Januar 2017 wird im Saarland der Mindestlohn für öffentliche Aufträge ab einem Auftragswert von 25.000 Euro netto von 8,74 Euro brutto pro Stunde auf 8,84 Euro erhöht.
Damit orientiert sich der vergabespezifische Mindestlohn an dem gesetzlichen Mindestlohn auf Bundesebene, den die Bundesmindestlohnkommission ebenfalls zum Januar 2017 auf 8,84 Euro pro Stunde angehoben hatte.
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Quelle: bi-medien.de vom 18.07.2016
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500 Verträge in der Verwaltung ohne Grund befristet
In den Senatsverwaltungen sind, umgerechnet auf Vollzeitstellen, knapp 2900 Mitarbeiter auf der Basis befristeter Arbeitsverträge tätig. Darunter sind rund 500 Beschäftigte, bei denen die Befristung ohne Sachgrund erfolgte.
Die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse in der Verwaltung solle zurückgefahren werden, sagte Eva Henkel, Sprecherin von Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD), der Berliner Morgenpost. Das gelte vor allem für diejenigen ohne Grund.
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Quelle: Berliner Morgenpost online vom 17.07.2016
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Besser dran ohne Tarif?
Linke Gewerkschafter fordern Ende der DGB-Verträge zur Zeitarbeit. Denn die unterlaufen das gesetzliche Gebot gleicher Bezahlung.
Tarifverträge sollen eigentlich die Situation der Beschäftigten über das gesetzliche Mindestniveau hinaus verbessern. (...) Doch in manchen Fällen haben Tarifverträge die Wirkung, gesetzliche Standards zu unterlaufen. So ist es beispielsweise beim Mindestlohn, von dem in einigen Branchen per Tarifvertrag abgewichen wird. Und so ist es auch bei der Leiharbeit.
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Quelle: junge Welt online vom 16.07.2016
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Generation befristete Arbeitsverträge
Auf die „Generation Praktikum“ hat der Freistaat seine eigene Antwort gefunden: Er zieht sich gerade eine „Generation befristete Arbeitsverträge“ heran. Ende 2014 hatte der Arbeitgeber Freistaat 45 955 seiner Angestellten nur einen zeitlich begrenzten Job gegeben. Das waren 39 Prozent aller staatlichen Tarifbeschäftigten.
Am häufigsten stellt das Kultusministerium Beschäftigte nur befristet an, fast 80 Prozent der Fälle entfallen auf dieses Ressort. So arbeiten an den Hochschulen knapp zwei Drittel der Angestellten mit einem befristeten Vertrag.
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Quelle: Bayerische Staatszeitung online vom 15.07.2016
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Die Reform von Leiharbeit und Werkverträgen: Ist jetzt alles gut?
Jetzt hat die große Koalition eine Reform realisiert, die vornehmlich Leiharbeit und Werkverträge betrifft. Ist der Bundesregierung damit der große Wurf gelungen?
Das war wohl nichts. Sowohl die Leiharbeit als auch die Werkverträge haben auf lange Sicht keine Vorteile gebracht, jedenfalls nicht für Arbeitnehmer. Der Großteil der Arbeitgeber konnte sich eher nicht beklagen.
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Quelle: 123recht.net vom 14.07.2016
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Meist in Teilzeit: Wie Studierende Arbeit und Kind vereinbaren
Studieren, Arbeiten und sich danach der Familienplanung widmen. Doch nicht alle Frauen folgen diesem Weg: So haben etwa sechs bis sieben Prozent der Studierenden in Deutschland ein Kind und stellen sich der Herausforderung, Studium und Elternsein miteinander zu vereinbaren.
„Frauen mit Kindern haben eingeschränktere Arbeitszeiten und steigen zumeist mit Teilzeitjobs wieder, oder im Fall von Studenten, erstmals in das Arbeitsleben ein“, erklärt Wellisch. Hierbei laste die Familienarbeit oftmals immer noch auf den Schultern der Frau.
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Quelle: Wiesbadener Kurier online vom 14.07.2016
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Jeder zehnte Praktikumsplatz fällt weg
Fast jede zehnte Praktikumsstelle ist innerhalb eines Jahres weggefallen. Das ist Ergebnis einer Auswertung des Personaldienstleisters Adecco für FOCUS Online.
Ein möglicher Grund könnte der Mindestlohn sein, der Praktikanten für Unternehmen teurer macht. "Der gesetzliche Mindestlohn in seiner derzeitigen Fassung ist ein Eigentor gegen Praktikumsangebote zur Berufsvorbereitung", sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
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Quelle: Focus online vom 13.07.2016
Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Göttinger Institut für Regionalforschung. Unter www.miese-jobs.de betreibt er ein Informationsportal zu atypischen und prekären Beschäftigungsformen.