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miese-jobs.de Nachrichtenüberblick 19/2016
8. November 2016 | Markus Krüsemann
Miese Jobs gibt es jede Menge - sei es in Leiharbeit, Werkvertrags-Konstruktionen, Minijobs, befristeten Beschäftigungsverhältnissen, Teilzeitjobs und im Niedriglohnbereich. Wir veröffentlichen in der Regel alle 14 Tage einen Überblick über Nachrichten und Berichte zu unsicheren und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen. Das Topthema dieser Ausgabe: Mindestlöhne.
Die nächste Ausgabe dieses Nachrichtenüberblicks erscheint am Dienstag, dem 22.11.2016.
1] TOPTHEMA: MINDESTLÖHNE
Arbeit auf Abruf. Entlohnung nach Auftragslage. Davon träumen nicht nur Jungunternehmer. Die aber wohl ganz besonders, denn das ZEW lässt ausrichten, dass Neugründer eine regelmäßige Entlohnung als hinderlich für den Geschäftserfolg ansehen. Haben die Medien überhaupt bemerkt, was für eine Binse sie da weiterverbreiten: Lohnzahlungen belasten Unternehmen. Ach! Und dann müssen (junge) Unternehmen auch noch einen Mindestlohn zahlen, und der wird 2017 sogar um mickrige 34 Cent erhöht, allerdings nicht für alle!
Was das wieder kostet (Spiegel online weiß es). So ein Leid. Und gefährlich dazu, sagen die ewiggestrigen Wirtschaftsweisen, wofür sie zu Recht heftig kritisiert werden. Man könnte ja Langzeitsarbeitslose einstellen, die sind vom Mindestlohn ausgenommen. Von dieser Sparmöglichkeit wird aber kein Gebrauch gemacht. Der Mindestlohn ist also auch so verkraftbar - sagt sogar ein ihm nicht wohl gesonnener Experte aus Magdeburg... Doch lesen Sie selbst.
8,84 Euro nicht für alle
Ab Januar 2017 gilt in Deutschland eine neue Lohnuntergrenze. Doch die darf in einzelnen Branchen bis Anfang 2018 unterschritten werden. (...) In der Fleischwirtschaft ist der Mindestlohn bis Dezember 2017 auf 8,75 Euro geregelt.
Tatsächlich hat die Bundesregierung die flächendeckende Mindestlohnreglung von 8,84 Euro für alle Berufsgruppen auch erst ab 1. Januar 2018 festgeschrieben.
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Quelle: Volksstimme.de vom 07.11.2016
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Das ist aus den Warnungen des SVR geworden
Mit der Einführung des flächendeckenden Mindestlohns in Deutschland sahen viele Ökonomen das Ende des deutschen Job-Wunders gekommen. (...) Zu den Kritikern gehörte auch der Sachverständigenrat (SVR) – zumindest vier seiner fünf Mitglieder.
Zwar haben sich inzwischen alle Warnungen als unbegründet erwiesen. Doch die Mehrheit des SVR hält an seiner Position fest und glaubt seinen eigenen Modellen offensichtlich mehr als den Zahlen.
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Quelle: Berliner Zeitung online vom 04.11.2016
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Täuschende Wirtschaftsweise 2016 (1): Mindestlohn - Mehr auf Arbeitgeberlinie als die Arbeitgeber selbst
Mit der Prognose massiver Beschäftigungsverluste bei Einführung des Mindestlohns lag der Wirtschaftssachverständigenrat 2014 krass daneben. Das hält ihn nicht davon ab, im aktuellen Jahresgutachten vielfach zu wiederholen, der Mindestlohn sei schädlich.
Belege bleibt er schuldig. Belege für das Gegenteil werden verschwiegen. Manche Aussagen basieren auf unseriösen Quellen und widersprechen seriösen Quellen. Andere werden frei erfunden.
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Quelle: Norbert Häring, Blogeintrag vom 03.11.2016
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"Wir Friseure haben den Mindestlohn verdient"
In Sachsen gibt es noch immer viele Menschen, die von ihrer Arbeit nicht leben können. Der Mindestlohn von 8,50 Euro sollte das ändern. Seit August vergangenen Jahres gilt er auch für Friseure. Die freuen sich darüber.
Gut 900 Euro bekam Sabine Klapper für ihre Arbeit. Jetzt ist es mehr. "Natürlich sind dadurch auch die Abzüge höher. Unterm Strich bleibt schon bisschen mehr hängen, als vorher. Das haben wir Friseure für unsere Arbeit aber auch verdient", sagt sie.
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Quelle: MDR.de vom 03.11.2016
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Deregulierung des Arbeitsmarktes soll helfen
In ihrem aktuellen Jahresgutachten hat sich der Sachverständigenrat (...) dem Thema der verfestigten Arbeitslosigkeit angenommen und Empfehlungen ausgesprochen. Weniger Regulierung des ohnehin völlig überregulierten deutschen Arbeitsmarktes, beziehungsweise: Der Mindestlohn ist Schuld!
Der Mindestlohn stelle hier eine wesentliche Hürde dar, da er die Entstehung von Arbeitsplätzen für Niedrigproduktive behindere (...). Unbedingt müsse daher die Ausnahme vom Mindestlohn für Langzeitarbeitslose in den ersten sechs Monaten einer neuen Beschäftigung nicht nur beibehalten, sondern auf zwölf Monate ausgeweitet werden.
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Quelle: O-Ton-Arbeitsmarkt.de vom 02.11.2016
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Höherer Mindestlohn bei öffentlichen Aufträgen geplant
Der Mindestlohn für Mitarbeiter von Firmen, die öffentliche Aufträge erledigen, soll in Schleswig-Holstein auf fast zehn Euro steigen. Geplant ist eine Anhebung des sogenannten vergaberechtlichen Mindestlohns von 9,18 auf 9,99 Euro.
Die neue Höhe lehnt sich an den Mindestlohn im Tarifvertrag der Länder an, der mittlerweile auf 9,99 Euro erhöht wurde. (...) Die Erhöhung soll zum 1. Februar 2017 greifen.
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Quelle: Welt online vom 31.10.2016
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Mindestlohn belastet junge Unternehmen
Probleme seien vor allem bürokratische Hürden wie Berichtspflichten sowie eine geringere Flexibilität bei den Bezahlungsmodellen, heißt es im „Mannheimer Gründungspanel Herbst 2016“ des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Dabei geht es (...) auch um unflexiblere Lohnmodelle. (...) Dabei seien gerade flexible erfolgsabhängige Entlohnungsmodelle besonders wichtig für junge Unternehmen, da deren Umsätze noch sehr schwankten.
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Quelle: NeuePresse.de vom 30.10.2016
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Mindestlohn für Langzeitarbeitslose
Langzeitsarbeitslose sind vom gesetzlichen Mindestlohn ausgenommen. Die Grünen finden das diskriminierend und fordern eine Anpassung. (...) Von dieser gesetzlichen Möglichkeit zur leichteren Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt werde ohnehin kaum Gebrauch gemacht.
Von August 2015 bis September dieses Jahres hätten die zuständigen Behörden lediglich 2708 Bescheinigungen über das Vorliegen von Langzeitarbeitslosigkeit ausgestellt. Damit seien in diesem Zeitraum nur etwa 0,26 Prozent der potenziellen Zielgruppe erreicht worden.
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Quelle: Volksstimme.de vom 29.10.2016
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Mindestlohn-Lücke kaum genutzt
Mit Ausnahmen vom Mindestlohn wollte die Bundesregierung mehr Langzeitarbeitslose in Lohn und Brot bringen. Doch die bei der Einführung 2015 höchst umstrittene Regelung wird kaum genutzt.
„Offenbar schauen Arbeitgeber nicht in erster Linie darauf, ob sie bei Einstellungen den Mindestlohn sparen können. Vielmehr geht es ihnen um passende Arbeitskräfte“, sagt eine BA-Sprecherin.
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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 29.10.2016
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Mindestlohn-Erhöhung: 50 Millionen Euro für Geringverdiener
Positive Nachrichten für rund 128.000 Geringverdiener in Schleswig-Holstein: Sie profitieren nach Angaben des DGB Nord von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 auf 8,84 Euro pro Stunde. Diese spült ab 1. Januar 2017 jährlich 50 Millionen Euro zusätzlich in die Taschen der Arbeitnehmer im Land, so die Gewerkschaft.
Gleichzeitig warnt der DGB-Vorsitzende vor verfrühter Freude: „Auch vom neuen Mindestlohn kann sich niemand ein schönes Leben mit einer auskömmlichen Rente leisten.
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Quelle: SHZ.de vom 28.10.2016
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Almosen des Tages: Mindestlohnerhöhung
Jetzt ist es offiziell: Der Mindestlohn steigt ab 1. Januar um 34 Cent auf 8,84 Euro pro Stunde. Am gestrigen Mittwoch billigte das Kabinett eine entsprechende Verordnung von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD).
Die erhofft sich davon eine »positive Wirkung auf die Konsumnachfrage«, schließlich bekommt man für 34 Cent schon ein Brötchen, eine Schrippe oder Semmel (...). Wenn die Geringverdiener nicht auf Handwerksqualität bestehen, sind beim Discounter sogar zwei Backwaren drin.
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Quelle: junge Welt online vom 27.10.2016
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Experte: Neuer Mindestlohn hat keine negativen Einflüsse
Ab 1. Januar 2017 wird der Mindestlohn erhöht. (...) Doch was bedeutet das für den Arbeitsmarkt? Steht eine Entlassungswelle bevor? Nein, sagt ein Arbeitsmarktforscher der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.
Arbeitsmarktforscher gehen davon aus, dass die Erhöhung des Mindestlohns auf 8,84 Euro pro Stunde ab 1. Januar 2017 keine negativen Einflüsse auf den Arbeitsmarkt haben wird. Der Finanzwissenschaftler Andreas Knabe (...) sagte (...), die Unternehmen würden sicher nicht mit einer Entlassungswelle reagieren.
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Quelle: MDR.de vom 26.10.2016
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Nutzt der Mindestlohn den Geringqualifizierten?
Der Mindestlohn steigt 2017 auf 8,83 Euro. Arbeitsplätze soll das laut der Regierung keine Kosten. Eine neue Studie zeichnet dagegen ein gemischtes Bild.
Sie zeigt, dass die Arbeitslosigkeit unter Geringqualifizierten 2015 gestiegen ist. (...) Wie viel dies mit dem Mindestlohn zu tun hat, ist nicht ganz klar. (...) Der Anstieg der Arbeitslosenquote für Geringqualifizierte konzentriert sich auf den Westen, im Osten ging sie leicht zurück – obwohl die Einführung des Mindestlohns die Unternehmen dort stärker traf.
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Quelle: FAZ.net vom 26.10.2016
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Mindestlohnanhebung kostet Unternehmen eine Milliarde Euro
Der seit eineinhalb Jahren geltende gesetzliche Mindestlohn soll 2017 erstmals angehoben werden. Der Mindestlohn soll von derzeit 8,50 Euro auf dann 8,84 Euro pro Stunde steigen.
Laut einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" wird diese geplante Anhebung die Unternehmen in Deutschland rund eine Milliarde Euro kosten. Es sei möglich, dass die Firmen wegen der höheren Kosten die Preise für Waren und Dienstleistungen geringfügig anheben.
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Quelle: Spiegel online vom 26.10.2016
2] WEITERE MELDUNGEN
EU-Parlament kritisiert Sozialdumping in der Luftfahrt
Das Europäische Parlament hat eine Entschließung zum „Sozialdumping in der EU“ verabschiedet. In bemerkenswerter Weise stellt das Parlament darin u.a. fest, dass atypische Beschäftigung, Sozialdumping und Scheinselbständigkeit Formen der Wettbewerbsverzerrung im Binnenmarkt darstellen.
Ferner stellt das europäische Parlament fest, dass im Verkehrssektor die Sicherheit und der Schutz der Fahrgäste sowie angemessene Arbeitsbedingungen in erheblichem Maß miteinander verknüpft sind. Als Folge aus diesen und weiteren 26 Feststellungen fordert das europäische Parlament die Kommission zu Gegenmaßnahmen auf.
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Quelle: Airportzentrale.de vom 04.11.2016
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Leiharbeiter verdienen deutlich weniger
Der Bruttomonatslohn eines vollzeitbeschäftigten Leiharbeiters liegt einem Medienbericht zufolge im Durchschnitt bei knapp 60 Prozent des Gehalts eines regulär Beschäftigten. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
»Wichtige Gründe« für die niedrigere Entlohnung seien, »dass Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiter überproportional Helfertätigkeiten mit einer im Allgemeinen niedrigeren Entlohnung ausüben (...)«.
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Quelle: neues deutschland online vom 04.11.2016
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Politik mangelt es am Willen gegen prekäre Arbeit vorzugehen
Ein neues Rentenpaket soll beim Kampf gegen die Altersarmut helfen. (...) finanzen.de hat mit Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, über die Rentenaussichten von Niedriglöhnern gesprochen.
Urban: " (...) Das Problem der Menschen im Niedriglohnsektor liegt für alle erkennbar auf der Hand – auch mit Blick auf die negativen Folgen für die Versorgungssituation im Alter. Aber es mangelt derzeit am politischen Willen, darauf auch angemessen zu reagieren."
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Quelle: Finanzen.de vom 03.11.2016
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40 Prozent arbeiten nicht im Vollzeitjob
Beachtliche 40 Prozent der Arbeitnehmer in den Regionen Würzburg und Main-Rhön arbeiten nach einer IHK-Studie in Teilzeit, Leiharbeit oder geringfügiger Beschäftigung. In der Region Würzburg liegt sie sogar bei 41,7 Prozent und damit über dem Landesdurchschnitt von 37,7 Prozent.
Bezogen auf beide Regionen hat die »atypische Beschäftigung« seit 2008 um 4,5 Prozent zugenommen. (...) Die IHK Würzburg-Schweinfurt spricht in der Gesamtbetrachtung von einem »sehr flexiblen regionalen Arbeitsmarkt«.
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Quelle: Main-Echo online vom 02.11.2016
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Arbeitswelt im Umbruch: Crowdworking
Die Crowd-Idee ist reizvoll – für Unternehmen wie für Freiberufler. Die Firmen müssen Mitarbeiter nicht einstellen, sondern buchen Spezialisten nur bei Bedarf.
Die Bezahlung und der Konkurrenzdruck variieren, je nach dem wie komplex eine Aufgabe ist. Führende deutsche Crowdworking-Plattformen wie Clickworker und Testbirds versprechen in einer freiwilligen Selbstverpflichtung ein "angemessenes und faires Honorar". Aber, was ist fair?
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Quelle: NDR.de vom 01.11.2016
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Neun Prozent der Männer arbeiten in Teilzeit
Der Anteil der Männer mit einem Teilzeitjob ist in Deutschland weiterhin klein. Nur neun Prozent der erwerbstätigen Männer zwischen 20 und 64 Jahren arbeiteten im Jahr 2015 in Teilzeit. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
Als wesentliche Gründe für eine Teilzeitbeschäftigung nannten Männer in Deutschland eine Aus- oder berufliche Fortbildung (24 Prozent), oder die fehlende Möglichkeit eines Vollzeitjobs (23 Prozent). Frauen arbeiten im Vergleich deutlich häufiger in Teilzeit.
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Quelle: Zeit online vom 01.11.2016
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Koalition will Betriebsrenten fördern
Wer Minijobber ist oder weniger als 1500 Euro im Monat brutto verdient, hat oft Schwierigkeiten, aus dem verbleibenden Nettolohn noch fürs Alter vorzusorgen. Um Geringverdiener künftig besser abzusichern, plant Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) nun gezielte Schritte gegen Altersarmut.
Noch in dieser Woche soll dazu ein Gesetzentwurf zur Reform der betrieblichen Altersvorsorge in die Abstimmung der Bundesministerien gehen. (...) Bislang haben nur 60 Prozent der Beschäftigten eine betriebliche Altersvorsorge, bei den Niedrigverdienern sind es sogar nur 47 Prozent
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Quelle: Berliner Morgenpost online vom 01.11.2016
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"Der Minijob ist nicht als dauerhafter Lebensunterhalt gedacht"
Minijobs sollen Einkommen ergänzen, nicht aber richtige Jobs ersetzen. Allerdings stagniert ihre Anzahl seit der Einführung auf hohem Niveau - was dahinter steckt, wissen auch die Experten nicht recht zu deuten.
rbb|24 sprach darüber mit Wolfgang Buschfort von der Minijobzentrale bei der Deutschen Rentenversicherung.
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Quelle: rbb-online.de vom 30.10.2016
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Integration von Flüchtlingen
Die Zeitarbeitsfirmen in Hamburg wollen sich um eine verstärkte Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt bemühen, warnen aber gleichzeitig vor überzogenen Erwartungen. «Unsere Branche wird definitiv nicht sämtliche Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integrieren können».
Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge können nach drei Monaten als Zeitarbeiter beschäftigt werden. Hamburg zählt zudem zu den begünstigten Arbeitsamtsbezirken, in denen das auch für nicht anerkannte Flüchtlinge, Asylbewerber und Geduldete gilt.
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Quelle: Welt online vom 30.10.2016
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Regionale Fleischer geraten unter Druck
Seestermüher Unternehmer kritisiert die zu schwachen Regelungen für Leiharbeit und Werksverträge und spricht von Wettbewerbsverzerrung. (...) Er zahlt seinen 30 Mitarbeitern tarifliche beziehungsweise übertarifliche Löhne.
Die größten Fünf der Fleischbranche, die 80 Prozent der Schweine und Rinder in Deutschland schlachteten, schafften es mit verschiedenen Tricks, nur ein Drittel seiner Lohnkosten zu zahlen. Der regionale Schlachter sieht sich von den Großen bedroht.
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Quelle: Hamburger Abendblatt online vom 29.10.2016
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Immer mehr Menschen haben zwei Jobs
Immer mehr Menschen in der Region gehen mehreren Jobs gleichzeitig nach: Beim Deutschen Gewerkschaftsbund spricht man deshalb bereits von einem "Zweitjobskandal" – denn viele Menschen könnten von ihrer Arbeit nicht leben. Geschweige denn etwas für die Rente zurücklegen.
Beim DGB Berlin-Brandenburg beobachtet man die Zunahme von Zweitjobs mit Sorge. (...) Auch Menschen mit höheren Abschlüssen seien mittlerweile immer stärker betroffen.
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Quelle: Inforadio.de vom 28.10.2016
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Düstere Zukunft für Geringverdiener
Mehr als jeder Zweite mit niedrigem Einkommen sorgt nicht fürs Alter vor – und das trotz deutlich sinkendem Rentenniveau. Union und SPD sind unter wachsendem Druck, etwas für künftige Rentner zu tun, sonst droht Millionen die Altersarmut.
Ohne zusätzliche Altersvorsorge geht das Versorgungsniveau der Rente stark zurück. „Hier liegt insbesondere für Geringverdiener ein erhebliches Risiko.“ Nur 47 Prozent von ihnen sorgen selbst fürs Alter vor.
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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 27.10.2016
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So können Geringverdiener mehr Rente bekommen
Wer wenig Geld verdient, bekommt auch wenig gesetzliche Rente. Besonders Geringverdiener sind deshalb von Altersarmut bedroht. (...) Es gibt viele Ideen, wie man das Problem der niedrigen Renten von Geringverdienern lösen könnte.
Die Rentendiskussion ist allerdings sehr komplex, da in der Regel nur am bestehenden System herumgeschraubt werden kann. Ein Überblick über Probleme und mögliche Lösungsansätze.
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Quelle: Süddeutsche.de vom 27.10.2016
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Geringverdiener gefährdet: Bundesregierung warnt vor Altersarmut
Viele Bürger würden im Ruhestand nicht ausreichend finanziell abgesichert sein, sollten sie nicht selbst mehr für ihre Altersvorsorge tun, warnte die Bundesregierung nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ in ihrem „Alterssicherungsbericht 2016“.
„Ein erhebliches Risiko“ bestehe vor allem für Geringverdiener. „Wird in diesem Einkommensbereich nicht zusätzlich für das Alter vorgesorgt, steigt das Risiko der Bedürftigkeit im Alter stark an„, zitiert das Blatt aus der Regierungsanalyse.
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Quelle: Berliner Zeitung online vom 26.10.2016
Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Göttinger Institut für Regionalforschung. Unter www.miese-jobs.de betreibt er ein Informationsportal zu atypischen und prekären Beschäftigungsformen.