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miese-jobs.de Nachrichtenüberblick 2/2016
26. Januar 2016 | Markus Krüsemann
Miese Jobs gibt es jede Menge - sei es in Leiharbeit, Werkvertrags-Konstruktionen, Minijobs, befristeten Beschäftigungsverhältnissen, Teilzeitjobs und im Niedriglohnbereich. Dieses Blog veröffentlicht in Zusammenarbeit mit dem Informationsportal miese-jobs.de in der Regel alle 14 Tage einen Überblick über Nachrichten und Statistiken zu unsicheren und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen. Das einleitende Topthema dieser Ausgabe: Prekarisierung.
Die nächste Ausgabe dieses Nachrichtenüberblicks erscheint am Dienstag, dem 09.02.2016.
Weitere Informationen: www.miese-jobs.de
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1] TOPTHEMA: PREKARISIERUNG
Die Prekarisierung der Erwerbsarbeit ist ein facettenreiches Phänomen. Sie ist die hässliche Begleiterscheinung sich ausweitender atypischer Beschäftigung, die den Menschen überwiegend unsichere und schlecht bezahlte Jobs bringt. Leiharbeiter, Crowdworker, Werkvertragler, Honorarkräfte, befristet Beschäftigte, sie alle können ein Lied singen von Planungsunsicherheiten, niedrigen Einkommen und dem Hangeln von Job zu Job. Ist das das Wohlstandsversprechen der sozialen Marktwirtschaft?
Prekarisierung hat alle Zweige der Privatwirtschaft erfasst, einige mehr, andere weniger. Auch die öffentliche Hand treibt die Entwicklung voran. Da werden Musiklehrer immer seltener fest angestellt, sondern als Honorarkräfte verdingt, und auch an den Schulen arbeiten immer mehr extern Beschäftigte. Weitere Artikel widmen sich den Werkverträgen in der Fleisch- und der Automobilindustrie. Und dann ist da noch die wieder wachsende Zahl der Leiharbeiter/innen. Bei VW in Kassel erhalten 950 von ihnen eine weitere Gnadenfrist von sechs Monaten. Schenkt man den Thesen von Patrick Spät Glauben, wird die Digitalisierung der Arbeit den Prekarisierungsprozess noch beschleunigen. Dabei werden heute schon die Armen immer ärmer... Doch lesen Sie selbst:
Deutschlands Arme werden immer ärmer
Die reichsten zehn Prozent der Deutschen besitzen mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Die ärmste Hälfte der Bevölkerung verfügt dagegen über immer weniger Vermögen. Langfristig hat sich die Kluft zwischen arm und reich deutlich vertieft.
Betrachtet man die seit 1998 erhobenen Daten, ist die Kluft zwischen Arm und Reich langfristig deutlich tiefer geworden. (...) In der Realität könnte die gesellschaftliche Spaltung allerdings noch größer sein, als es die Zahlen aus der Stichprobe nahelegen.
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Quelle: Süddeutsche.de vom 25.01.2016
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Die Massenarbeitslosigkeit kommt zurück
Die Digitalisierung zerstört mehr Arbeitsplätze, als sie neue schafft. Zugleich wird der Wettbewerb durch Null-Stunden-Verträge härter. (...) Die digitale Bohème verdingt sich als Crowdworker, Handwerker versteigern ihre Arbeitskraft auf Internetplattformen.
Im Grunde arbeiten wir ja nicht mehr, wir jobben. Sinnbild dafür ist der Leiharbeiter, der von Arbeitsstätte zu Arbeitsstätte tingeln muss, um sich von Mercedes, Amazon und anderen großen Konzernen ausbeuten zu lassen.
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Quelle: Zeit online vom 22.01.2016
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IG Metall will „Amazonisierung der Arbeit“ verhindern
„Wir erleben gegenwärtig den Einzug der Plattformökonomie in die Arbeitswelt“, erläuterte die Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner. (...) „Wenn wir nichts unternehmen, öffnet das einem Unterbietungswettbewerb bei den Arbeitsbedingungen Tür und Tor."
Die IG Metall hat mit Crowdworking-Unternehmern erste Gespräche geführt und dabei festgestellt, dass man durchaus bereit ist, Mindestentgelte zu vereinbaren oder den Sozialversicherungsschutz zu regeln.
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Quelle: Allgemeine Zeitung online vom 21.01.2016
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VW-Werk Kassel in Baunatal verlängert 950 Leiharbeiter-Verträge
Dabei gehe es um alle Leiharbeitsverträge, die zwischen Januar und Juni diesen Jahres ausgelaufen wären. Im günstigsten Fall können Einzelne nun bis zum Ende des Jahres durcharbeiten.
Möglich werde diese Verlängerung, weil seit geraumer Zeit die Mehrarbeit nicht mehr in Geld, sondern in Freizeit abgegolten wird. Dadurch entstehen in der laufenden Produktion Lücken, die mit Leiharbeitern aufgefüllt werden.
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Quelle: HNA online vom 22.01.2016
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Immer mehr Musiklehrer arbeiten auf Honorarbasis
Die Lehrer der öffentlichen Musikschule sind zunehmend auf Honorarbasis angestellt. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
Seit 2005 hat sich die Anzahl der festangestellten Mitarbeiter von 79 auf 49 reduziert, die Zahl der Honorarkräfte stieg im gleichen Zeitraum allerdings von 56 auf 90.
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Quelle: NWZ online vom 21.01.2016
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Hauptstadt der unsicheren Arbeit
Leiharbeit, Teilzeitarbeit oder Minijob - für viele Berliner reicht das Geld trotz Arbeit nicht aus. Berliner Betriebe greifen gerne auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse zurück. Der DGB fordert die Politik zum Handeln.
Nach Zahlen des Berliner Betriebspanels sowie des Amtes für Statistik nutzen alleine 80 Prozent der Berliner Betriebe prekäre Beschäftigung. Fast die Hälfte aller Neueinstellungen waren 2013 befristet, der gesamte Befristungsanteil lag bei elf Prozent.
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Quelle: neues deutschland online vom 21.01.2016
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Immer mehr extern Beschäftigte an Schulen
Wer an einer Schule arbeitet, ist Lehrer und bei der Behörde angestellt. Das ist das klassische Modell. Ein Modell, das längst nicht mehr für alle Beschäftigten an Bremens Schulen gilt. (...)
Derzeit sind etwa 1180 Schulmitarbeiter bei externen Trägern angestellt (...). Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Linksfraktion in der Bürgerschaft hervor. Insgesamt gibt es nach Schätzung des Personalrats Schulen mehr als 7000 Mitarbeiter an stadtbremischen Schulen. (...) Der Personalrat kritisiert seit Längerem, dass immer mehr Mitarbeiter an Schulen prekär beschäftigt seien.
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Quelle: Weser Kurier online vom 18.01.2016
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Werkverträge im Betrieb unter die Lupe nehmen
Arbeitnehmervertretungen brauchen zur Eindämmung von Werkvertragsmissbrauch eigene Strategien und Frühwarnsysteme. Dabei ist es wichtig einen Blick über den Betriebszaun zu wagen, um den Kontakt mit den Angestellten beauftragter Subunternehmen zu suchen.
Nur mit diesen Informationen können sogenannte Scheinwerkverträge aufgedeckt werden, die in den letzten Jahren zu einem beliebten Mittel der Personalpolitik geworden sind.
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Quelle: Onlinemagazin Gegenblende Nr. 35, Beitrag vom 18.01.2016
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"Dumpinglöhne": IG-Metall-Chef kritisiert Daimler
Jörg Hofmann, Chef der IG Metall, kritisiert im Interview mit dem WESER-KURIER Daimler in Bremen: Durch die Auslagerung von Jobs werde die Tarifbindung ausgehöhlt.
Wo ist das Problem bei Werkverträgen? - "Die Betriebe lagern zunehmend Aufgaben in tariflose Betriebe aus, die zum normalen Kerngeschäft der Unternehmen gehören, und agieren dann mit Dumpinglöhnen. Fast jeder dritte Arbeitsplatz bei Logistikfunktionen ist heute fremd vergeben."
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Quelle: Weser Kurier online vom 15.01.2016
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Die Ausbreitung der Werkverträge in der Fleischindustrie
In der deutschen Fleischindustrie werden die meisten Arbeiten im Rahmen von Werkverträgen erledigt. Hiervon sind hauptsächlich Wanderarbeiter aus Osteuropa betroffen. Klassische Leiharbeit spielt fast keine Rolle.
Es muss endlich Schluss sein mit diesen bewusst hingenommenen Verwerfungen am Arbeitsmarkt, die Lohndumping und Rechtsunsicherheit fördern. Das neue Werkvertragsgesetz bietet hierfür eine Chance.
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Quelle: Onlinemagazin Gegenblende Nr. 35, Beitrag vom 14.01.2016
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IHK stellt Studie über „atypische Beschäftigung“ vor
Die sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse werden in der öffentlichen Diskussion häufig zu Unrecht negativ bewertet (...). Das stellte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim (IHK), Marco Graf, bei der Vorstellung einer Studie aus seinem Haus fest.
Der Anteil der atypischen an allen Arbeitsverhältnissen liegt im Kammerbezirk mit 42 Prozent leicht höher als im Land (41 Prozent) und im Bund (39 Prozent). Wegen der absoluten Höhe verbietet es sich fast, von „atypisch“ zu sprechen, wo die „typischen“ Arbeitsverhältnisse kaum mehr ausmachen.
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Quelle: NOZ.de vom 14.01.2016
2] WEITERE MELDUNGEN
Daimler kommt wohl mit blauem Auge davon
In der Autobranche wurden Millionen an Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen (...). Bei der Problematik Scheinselbstständigkeit sind es die Testfahrer (...). Eingesetzt von Sub- oder Subsub-Firmen, um großen Autoherstellern Geld zu sparen.
Manche der Testfahrer mussten zusätzlich Hartz IV für ihren Lebensunterhalt beziehen. Allerdings bekamen die Testfahrer nicht nur von den Sub-Unternehmen Arbeitsaufträge, sondern allem Anschein nach auch von den Daimler-Angestellten selbst. Damit handelt es sich per Gesetz um Scheinselbstständigkeit.
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Quelle: Südwest Presse online vom 25.01.2016
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„Mindestlohn ist eine Notlösung“
Karl-Winfried Seif ist Landesvorsitzende der VdK, dem größten Sozialverband in Hessen und Thüringen. Im Interview mit der Frankfurter Rundschau fordert er mehr reguläre Tarifverträge. Den Mindestlohn hält Seif bloß für eine Notlösung.
"Was wir brauchen sind Tarifverträge, Festanstellungen, weniger Minijobs und weniger Zeitverträge. Wir bräuchten einen Mindestlohn von 11,50 Euro, um halbwegs vom Lohn leben zu können und der Altersarmut vorzubeugen."
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Quelle: FR online vom 24.01.2016
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Attacke auf den Mindestlohn
Keine Dokumentation der Arbeitszeit, Lohn erst nach Monaten: Auf Kosten von Erntehelfern wollte die CDU in Niedersachsen die Kassen der Bauern sanieren.
Wenn es um mies bezahlte Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft geht, kennt Niedersachsens CDU wenig Mitleid. Zwar gilt (...) nur ein tariflicher Mindestlohn von aktuell 7,40 Euro – doch drücken möchten die Christdemokraten ihn trotzdem.
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Quelle: taz.de vom 21.01.2016
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Schwieriger Kampf gegen den Missbrauch von Leiharbeit
Eigentlich sollte das Thema schon längst über die Bühne sein. Doch die Neuregelungen für Werkverträge und Leiharbeit verzögern sich. Der Teufel liegt im Detail des Entwurft von Arbeitsministerin Nahles.
Nach mehreren Beratungsschleifen wollte Arbeitsministerin Andrea Nahles ihren Referentenentwurf unbedingt bis Ende Januar in die Ressortabstimmung geben. Doch ob die SPD-Politikerin den Termin halten kann, erscheint inzwischen fraglich. Eine weitere Abstimmungsrunde mit Gewerkschaften und Arbeitgebern soll auf Wunsch des Kanzleramts eingeschoben werden.
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Quelle: Berliner Zeitung online vom 21.01.2016
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Es gibt mehr Leiharbeiter als bisher bekannt – Tendenz: steigend
Seit 2014 befindet sich die Leiharbeit bereits wieder auf Wachstumskurs. Der setzte sich auch in der ersten Jahreshälfte 2015 unübersehbar fort. Bis Ende Juni 2015 ist die Zahl der Leiharbeiter/innen im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut gestiegen. Dank eines neuen Erhebungsverfahrens zeigt sich zudem, dass es mehr Leiharbeitsbeschäftigte gibt als bisher bekannt.
Nach heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichten Zahlen aus der aktuellen Arbeitnehmerüberlassungsstatistik waren Ende Juni 2015 insgesamt 961.162 Personen als Leiharbeiter/innen beschäftigt.
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Quelle: miese-Jobs.de vom 20.01.2016
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50.000 Billigjobs in reguläre Stellen umgewandelt
Mit der Einführung des Mindestlohns sind nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern zum Jahresbeginn 2015 mehr als 40.000 Billigjobs dauerhaft weggefallen. Rund 50.000 wurden dagegen in reguläre Arbeitsplätze umgewandelt, wie aus einer im Internet veröffentlichten aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.
Den direkten Zusammenhang zwischen Mindestlohn und der Schaffung regulärer Arbeitsplätze verdeutlicht nach Einschätzung der Forscher vor allem der Blick auf einzelne Branchen.
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Quelle: RP online vom 20.01.2016
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Streit um die Reform von Leiharbeit und Werkverträgen
Billiglöhne in der Autoindustrie sind für Jörg Hofmann ein rotes Tuch. Gerade erst hat der Vorsitzende der IG-Metall im Interview mit dem WESER-KURIER die Daimler AG wegen der Auslagerung von Logistikjobs in ihrem Bremer Mercedes-Werk kritisiert.
Die Zahl der Werkverträge hat in Bremen in den vergangenen Jahren „rasant zugenommen“, stellte die Arbeitnehmerkammer fest. Dabei gehe es längst nicht mehr nur um die Vergabe einzelner Tätigkeiten oder Projekte.
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Quelle: Weser Kurier online vom 20.01.2016
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Minijobs: Bessere Stellen durch Mindestlohn, keine Jobverluste
Warum ist die Zahl der Minijobs im ersten Jahr mit gesetzlichem Mindestlohn so stark gesunken? Weil der Mindestlohn Jobs kostet (...)? Mitnichten. Eine Studie der Bundesagentur für Arbeit zeigt: Kaum ein Minijobber ist arbeitslos geworden, dafür hat die Mehrheit bessere Jobs bekommen.
Insgesamt gab es 2015 im Vergleich zum Vorjahr 102.060 weniger Minijobs. Eine deutliche Mehrheit der Minijobberinnen und Minijobber ist aber weiterhin in einem Arbeitsverhältnis – und fast 90 Prozent dieser Gruppe haben jetzt statt eines Minjobs eine sozialversicherungspflichtige Stelle.
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Quelle: DGB.de vom 18.01.2016
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Arm trotz Mindestlohn
Im teuren München mit seinem entsprechenden Lohnniveau hat der Mindestlohn viel weniger verändert als in wirtschaftlich schwächeren Regionen. Der Mindestlohn - in München also ein überflüssiges Instrument?
Nein, denn ganz wirkungslos ist er auch hier nicht geblieben. In der Gastronomie haben laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund München (DGB) 8,1 Prozent mehr Mitarbeiter ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis als noch vor einem Jahr.
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Quelle: Süddeutsche.de vom 17.01.2016
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Mindestlohn verkürzt die Praktika
Der Mindestlohn sollte die Generation Praktikum beglücken. So wollte es Arbeitsministerin Andrea Nahles. Eine neue Studie zeigt: Das hat nicht ganz geklappt.
Pflichtpraktika sind zwar ausgenommen. Doch wer neben dem Studium freiwillige Praktika macht, die länger als drei Monate dauern, muss den Mindestlohn bekommen. (...) Die Unternehmen haben sich längst darauf eingestellt – und versuchen auszuweichen in die Arten von Praktika, die sie nicht so hoch bezahlen müssen.
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Quelle: FAZ.net vom 17.01.2016
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Deutschland, ein Land der befristeten Jobs?
Die duale Berufsausbildung gilt als Erfolgsmodell. Sie sorgt für eine geringe Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräfte. Aber sie ist auch Schuld, dass Deutschland in jeder Statistik zum Land der befristeten Jobs wird.
"In internationalen Vergleichen wie etwa der OECD-Statistik werden häufig Ausbildungsverhältnisse und "normale" befristete Arbeitsverträge in einen Topf geworfen (...)", sagt Christian Hohendanner vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
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Quelle: Wirtschaftswoche online vom 17.01.2016
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Leiharbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze
Noch ist nicht absehbar, wie stark sich der Abgas-Skandal auf das Emder VW-Werk ausschlagen wird. Besonders Leiharbeiter fürchten dennoch bereits jetzt um ihren Arbeitsplatz. Die Gewerkschaft bereitet sich vor, möglichen Jobverlusten entgegenzutreten.
Wie geht es für die rund 1300 Leute weiter, die als Leiharbeiter befristet beschäftigt sind und zunächst nur sicher sein können, dass sie bis Ende Mai bleiben dürfen? Aktuell fischen die Verantwortlichen – und auch die Arbeitnehmervertreter sowie die IG Metall – offenbar selbst noch im Trüben.
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Quelle: Ostfriesen Zeitung online vom 16.01.2016
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Häftlinge als Billigarbeiter?
Häftlinge als ausgebeutete Billigarbeiter? Diesen Eindruck muss gewinnen, wer der Argumentation einer selbst ernannten „Gefangenen-Gewerkschaft“ folgt. Die hat erst kürzlich wieder die „sozial- und arbeitsrechtliche Diskriminierung in der Sonderwirtschaftszone Knast“ angeprangert.
16 Justizvollzugsanstalten gibt es in Hessen. Hier herrscht Arbeitspflicht und eine 35-Stundenwoche. (...) Zwischen 9,41 Euro und 16,59 Euro erhält ein Häftling. Pro Tag.
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Quelle: Wiesbadener Kurier online vom 16.01.2016
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Crowdworker: Recruiting-Modell der Zukunft?
Crowdworker – so nennen sich die Arbeitskräfte, die per Internet nach Mini-Aufträgen von Firmen suchen. Die vernetzten Arbeitsnomaden erledigen den Job von zu Hause oder jedwedem Platz mit Internetanschluss. Klingt unkompliziert und praktisch, doch das Recruiting-Modell hat auch seine Schattenseiten.
Darüber hinaus ist das Angebot an Freelancern immens, denn Ländergrenzen spielen keine Rolle mehr. Allein bei Freelancer.com sind 13 Millionen Crowdworker aus der ganzen Welt angemeldet.
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Quelle: mittelstand-die-macher.de vom 15.01.2016
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Aufstocker vor Mindestlohn-Einführung: Staat subventionierte Niedrigeinkommen 2014 mit 10,85 Milliarden Euro
Rund 1,3 Millionen Erwerbstätige in Deutschland stockten 2014 ihr Einkommen mit Hartz-IV-Leistungen auf. Den Staat kostete diese Subventionierung von Niedrigeinkommen insgesamt 10,85 Milliarden Euro.
Gegenüber dem Vorjahr ist die Summe der Hartz-IV-Leistungen an Erwerbstätige um rund 150 Millionen Euro angestiegen – auf den höchsten Wert seit der Wirtschaftskrise 2010.
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Quelle: O-Ton Arbeitsmarkt, Bericht vom 15.01.2016
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Spargelbauern trotzen dem Mindestlohn
„Die Kunden sind dem Spargel auch bei etwas höheren Preisen treu geblieben, die Anbaufläche in Niedersachsen steigt leicht an, die Zahl der in unserem Bundesland arbeitenden 15.000 Saisonarbeitskräfte aus Polen und Rumänien ist stabil“, sagt Dietrich Paul, Vorsitzender der Vereinigung Spargelanbauer in Niedersachsen.
Gleichzeitig spricht Paul aber auch von einem Konzentrationsprozess: Die Zahl der Betriebe in Niedersachsen ist auf etwa 400 gesunken, kleinere Spargelbauern haben in den letzten Jahren häufiger aufgegeben. Ihre Fläche wird von größeren Betrieben übernommen.
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Quelle: Weser Kurier online vom 15.01.2016
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Mindestlohn hat kaum Auswirkungen
Seit einem Jahr herrscht der flächendeckende Mindestlohn nun auch in Brandenburg. Trotz anfänglicher Befürchtungen, der Mindestlohn könnte negative Auswirkungen haben, ist die Stimmung in den einzelnen Branchen gut. Probleme gibt es aber bei der Dokumentationspflicht.
Die Befürchtungen (...) haben sich zum Glück nicht bestätigt“ sagte Melanie Speck von der Agentur für Arbeit in Neuruppin. Ihr seien keine Fälle bekannt, in denen es Entlassungen gegeben habe, die direkt auf die Einführung des Mindestlohns zurückzuführen seien.
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Quelle: Märkische Allgemeine online vom 14.01.2016
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Trotz Mindestlohn: Viele benötigen weiter Geld vom Jobcenter
Mehr als ein Jahr nach Einführung des Mindestlohns stocken in Mecklenburg-Vorpommern noch immer Zehntausende ihren geringen Lohn mit Hartz IV auf. Laut offizieller Statistik der Arbeitsagentur gab es im August 36 087 abhängig beschäftigte Aufstocker in MV.
Das waren nur 3085 Personen oder neun Prozent weniger als Dezember 2014, bevor der Mindestlohn eingeführt wurde (...) – im Vergleich zum August 2014 liegt das Minus bei zwölf Prozent, jeder achte Aufstocker verabschiedete sich vom Jobcenter.
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Quelle: Ostsee-Zeitung.de vom 14.01.2016
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Gewerkschaften setzen SPD bei Werkverträgen unter Druck
Die SPD steht nach Einschätzung des Kasseler Gewerkschaftsexperten Wolfgang Schröder unter Druck, eine weitgehende Regulierung der Werkverträge durchzusetzen.
Das Verhältnis der SPD zu den Gewerkschaften werde belastet, "wenn sich entgegen den Verabredungen im Koalitionsvertrag keine belastbare Regelung zu den Werkverträgen findet", warnte Schröder.
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Quelle: RP online vom 13.01.2016
Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Göttinger Institut für Regionalforschung. Unter www.miese-jobs.de betreibt er ein Informationsportal zu atypischen und prekären Beschäftigungsformen.