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Finanzierungssalden nach Sektoren, Deutschland: Da in einer Volkswirtschaft jedem Guthaben stets eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe gegenübersteht, ist das Saldo aus allen Guthaben und Verbindlichkeiten in einer Volkswirtschaft stets genau null. Allerdings verteilen sich diese Guthaben und Verbindlichkeiten ungleich auf die volkswirtschaftlichen Sektoren: Private Haushalte verfügen üblicherweise über Guthaben, während der Staat und der Unternehmenssektor üblicherweise Verbindlichkeiten haben. Der Saldo des Auslands kann positiv oder negativ ausfallen, sollte allerdings aus außenwirtschaftlichen Gründen halbwegs ausgeglichen sein. Das Schaubild zeigt die Entwicklung des jährlichen Finanzierungssaldos für die vier Sektoren in Deutschland in Prozent des Bruttonationaleinkommens. Ein positiver Wert bedeutet einen Anstieg an Guthaben bzw. einen Abbau von Verschuldung (was zugleich einen Zuwachs der Verschuldung der anderen Sektoren mit sich bringt), ein negativer Wert bedeutet einen Anstieg an Verbindlichkeiten bzw. einen Abbau an Guthaben (was zugleich einen Zuwachs der Guthaben anderer Sektoren mit sich bringt.) Die Entwicklung in Deutschland war in den letzten Jahren sehr untypisch: Nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen und Staat bauten Guthaben auf bzw. Verbindlichkeiten ab. Im Gegenzug verschuldete sich das Ausland immer mehr. Aufgrund ihrer weltwirtschaftlich destabilisierenden Wirkung ist dies eine ungesunde Entwicklung. Der Außenhandelsüberschuss (also der negative Finanzierungssaldo des Auslands) bleibt erhalten, solange die Salden der drei Inlandssektoren in Summe positiv ausfallen.
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